Was ist Google SGE?
Erstmals wurde Google Search Generative Experience im Jahr 2023 vorgestellt und ist mittlerweile in über 120 verschiedenen Ländern als Beta-Version über Google Search Lab verfügbar. Im europäischen Raum ist das Rollout noch ausstehend und es ist noch unklar, ob sie bis Ende 2024 auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar sein wird. Wann genau diese Erweiterung der Google-Suche auch im deutschsprachigen Raum genutzt werden kann, bleibt daher weiterhin unklar. Trotzdem kann davon ausgegangen werden, dass früher oder später Google SGE ein fester Bestandteil täglicher Online-Routinen sein wird.
Google SGE ist eine KI-getriebene Technologie, welche darauf abzielt, in der Google-Suchmaschine anstatt von textbasierten Antworten, umfassende und kontextbezogene Informationen zu liefern. Dabei liegt der Fokus darin, ein tieferes Verständnis sowie vermehrt Ergebnisse mit Informationstiefe zu bieten.
Ziele der Google SGE:
- Optimierung der Nutzererfahrung durch die Kombination informativer und visuell ansprechender Informationen
- Bereitstellung umfassender Ergebnisse und tiefgreifender Informationen
- Vereinfachung des Suchprozesses durch Bereitstellung intuitiverer, schnellerer Ergebnisse
Im Vergleich zu traditionellen Suchmethoden werden mit Google SGE durch generative KI die Inhalte in Echtzeit geliefert, wobei die Suchergebnisse auf einer Kombination verschiedenster Quellen basieren. Darüber hinaus weisen Ergebnisse einen erhöhten Personalisierungsgrad auf.
Wie funktioniert Google SGE?
Google SGE bietet 3 wichtige Funktionen in den SERPs:
AI Snapshot – das Herzstück der Technologie
Der AI Snapshot ist dafür zuständig, dass relevante Informationen aus verschiedenen Quellen zusammengetragen werden. Somit wird Nutzern gewährleistet, dass Suchergebnisse innerhalb von Sekunden angezeigt werden. Zudem ermöglicht er die zunehmende Ausgabe von Fotos und Videos als Ergebnis in der Suchmaschine.
Zusätzlich zu textbasierten Ergebnissen, wird durch den AI Snapshot auch ein sogenanntes Link-Karussell angezeigt, welches aus allen Quellen besteht, aus denen die ausgegebenen Informationen zusammengetragen werden. Welche Faktoren die Anzeige von Informationen in diesem Link-Karussell beeinflussen, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Jedoch ist es gewiss, dass es großen Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung haben wird.
Conversational Mode
Wie es sein Name schon andeutet, sorgt der Conversational Mode dafür, dass sich das Sucherlebnis wie ein Gespräch anfühlt. Dies bedeutet, dass auf die ursprünglich gestellte Fragestellung auch Folgefragen gestellt werden können, welche auf den vorherigen Informationen aufbauen. Möglich ist dies durch einen Button, der am Ende des AI Snapshots angeführt ist, der darüber hinaus auch selber Vorschläge für mögliche Folgefragen liefert.
Vertical Mode
Diese Funktion bezieht sich vor allem auf branchenspezifische Ergebnisse. Mithilfe von Google Shopping Graph, können somit perfekt an die Suchanfrage abgestimmte Angebote ausgeworfen werden, welche direkt vergleichbar sind. Die angezeigten Informationen stammen nicht alleinig von den jeweiligen Produktseiten selbst, sondern beinhalten zudem auch andere im Shopping Graph integrierte Informationen, wie beispielsweise Bewertungen. Auch in Bezug auf Local Searches sollen bessere Ergebnisse geliefert werden.
Unterschied zu Google Gemini
Mit dem Launch von Google Gemini (früher Bard) wurde ein erster Grundstein für die generative Suche gelegt. Trotzdem unterscheidet sich diese Technologie in einigen Aspekten von Google SGE. Während es sich bei Google Gemini um einen Chatbot handelt, welcher von vielen als strategische Antwort auf ChatGPT angesehen wird, ist SGE eine generative KI. Dies bedeutet, dass Suchergebnisse direkt in der Suchmaschine von einer Künstlichen Intelligenz bereitgestellt werden, ohne dass explizit nach KI-generierten Antworten gesucht wird. Zudem hat diese KI im Gegensatz zu Google Gemini keine Persönlichkeit.
Auswirkungen von Google SGE auf SEO
Eine der größten Herausforderungen, die im SEO mit KI auftreten, ist die damit einhergehende Reihung der organischen Suchergebnisse nach unten. Dies kann die Sichtbarkeit und somit auch die Click-Rate für organisch höher gereihte Seiten verringern. Zwar ist dieses Problem schon durch diverse SERP-Features bekannt, jedoch wird es durch die generative KI noch weiter verstärkt und liefert damit zunehmend Herausforderungen für die Suchmaschinenoptimierung. Dies liegt daran, dass durch die KI-Übersichten in den Snapshots Nutzer ermutigt werden, bei ihrer Suche innerhalb der SGE zu bleiben und für den Rest ihrer Suchreise nicht mehr zwischen verschiedenen Ergebnissen wechseln. Für SEO mit KI bedeutet dies, dass konkrete, einfache Definitionen keinen starken Einfluss mehr auf den Traffic haben werden. Laut einer Studie wird selbst die Sichtbarkeit von Websites, die ein Top-10 Ranking aufweisen insoweit eingeschränkt, dass oft bis zur Hälfte der Suchergebnisse gescrollt werden muss, damit die ersten organischen Einträge zu sehen sind.
Diese Auswirkungen werden durch Veränderungen des Nutzerverhaltens verstärkt, welcher der Ausgabe von Antworten mit mehr Informationstiefe zuzuschreiben ist. Somit wird die Anzahl der Klicks auf weiterführende Links verringert, was mit negativen Auswirkungen auf den Traffic einhergehen kann. Hier können starke Marken profitieren, da sie häufiger in generativen Antworten vorkommen, wodurch diese von der KI bevorzugt herangezogen werden.
Welche Maßnahmen sollen getroffen werden?
Anpassung der Content-Strategie
Da die KI vermutlich andere Daten als herkömmliche Algorithmen heranzieht, herrscht eine geringe Korrelation zwischen Domains traditioneller Suchergebnisse und SGE-verlinkten Domains. Deshalb ist es wichtiger denn je zuvor im SEO mit KI, auf qualitativ hochwertigen und relevanten Content zu setzen. Dies ist darin begründet, dass dadurch Informationen stärker von KI-Algorithmen aufgenommen werden. Statt FAQ-Content und einfache Definitionen sollte daher auf komplexe und weniger eindeutige Formulierungen mit Informationstiefe gesetzt werden. Zusätzlich hilft es, in der Content-Strategie im Zusammenhang mit KI und SEO die Inhalte mit Mulimedia wie etwa Fotos und Videos zu versehen, da diese von der KI auch herangezogen werden.
Außerdem verstärkt Google mit der Einführung des Features Perspectives die Wichtigkeit von nachweisbarem Fachwissen sowie Content über persönliche Erfahrung für SEO mit KI. Bei diesem „Google Perspectives-Tab“ handelt es sich um eine Funktion der Suchmaschine, die Nutzern dabei hilft, persönliche Erfahrungswerte und Standpunkte zu einem bestimmten Thema zu entdecken und vergleichen.
Long-Tail-Keyword-Strategien
Da Nutzer mit Google SGE längere und detailliertere Fragen stellen, sollte im Umgang mit KI und SEO der Fokus auf Long-Tail-Keywords gelegt werden. Dies erfordert eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Suchverhalten und den Bedürfnissen der Zielgruppe. Zudem wird im Zusammenhang mit Google SGE, E-E-A-T-Signalen eine immer größere Bedeutung zugeschrieben. Beispielsweise kann es helfen, Inhalte mit Quellenverweisen aus seriösen Quellen zu versehen sowie Statistiken zu inkludieren.
Verbesserung der Nutzererfahrung
Dies verdeutlicht auch die Wichtigkeit der Usability, da eine benutzerfreundliche Website mit hohen Conversion-Rates von der SGE positiv bewertet wird. Auch die Aktualität der Daten ist ein wichtiges Kriterium, da regelmäßig aktualisierte Daten von der KI bevorzugt aufgegriffen werden. In Bezug auf die Fähigkeit des Vertical Modes von SGE ist es ratsam, auf einzigartige sowie detaillierte Produktbeschreibungen zu setzen, um sich aus den gelisteten Produkten abzuheben. Hier ist es zudem wichtig, auf die Readability zu achten, da leichter lesbare Inhalte eher von der Google SGE aufgegriffen werden.
Sinkender Traffic – trotzdem steigende Conversions
Auch wenn der Einsatz von KI mit einem Rückgang des organischen Traffics einhergeht, besteht für SEO mit KI die Möglichkeit, die Qualität des Traffics zu optimieren. Nutzer, die durch die generative Suche auf eine Seite gelangen, haben wahrscheinlich eine höhere Kaufabsicht oder ein stärkeres Interesse an den angebotenen Informationen. Dies kann zu höheren Conversion-Rates führen, auch wenn die Gesamtanzahl der Besuche sinkt. Daher sollte der Fokus in der SEO nicht alleinig auf dem Traffic, sondern zudem auf der Conversion-Optimierung liegen.
In diesem Kontext ist es wichtig zu verstehen, dass es sich bei KI-Tools wie etwa ChatGPT um auf Sprachmodellen basierende Chatbots handelt, die ebenso auf eine Suchfunktion zurückgreifen. Deshalb wird im Zusammenhang mit KI und SEO auch der Answer Engine Optimization (AEO) eine wichtige Rolle entgegengebracht.
Diese Maßnahmen ermöglichen es Unternehmen nicht nur, die mit der generativen KI einhergehenden Herausforderungen zu meistern, sondern bieten darüber hinaus auch Chancen und neue Möglichkeiten, ihre Sichtbarkeit und Reichweite zu erhöhen.
Fazit
Auch wenn wir vermutlich dieses Jahr im deutschsprachigen Raum von Google SGE noch nichts mitbekommen werden, ist es ziemlich sicher, dass sie über kurz oder lang auch bei uns in die Welt der Google-Suche einziehen wird.
Auch wenn diese neue Technologie mit einigen Herausforderungen und Umbrüchen im Bereich der Suchmaschinen einhergeht, kann sich den mit der KI im SEO einhergehenden neuen Funktionen auch zunutze gemacht werden. Aus diesem Grund ist es essentiell, sich mit den Veränderungen – ob positiv oder negativ – auseinanderzusetzen, um die SEO-Strategie gezielt an Google SGE anzupassen und auf traditionelle sowie KI-basierte Rankingfaktoren einzugehen.
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